Innovationssprung in der Qualitätssicherung: BRUGG Pipes entwickelt gemeinsam mit dem Fraunhofer-Institut ITWM ein neues Messverfahren für flexible, gedämmte Rohrsysteme – basierend auf Terahertz-Strahlung.
Um flexibel auf veränderte gesetzliche Anforderungen reagieren zu können, hat BRUGG Pipes gemeinsam mit dem Fraunhofer-Institut ITWM (Institut für Techno- und Wirtschaftsmathematik) eine weltweit neuartige Prüftechnologie auf Terahertz-Basis entwickelt. Der Hintergrund: Eine Anpassung des Rohraufbaus gemäss der EU-Trinkwasserrichtlinie 2020/2184 machte das bisher eingesetzte Röntgenprüfverfahren technisch unmöglich. Die neue Lösung ermöglicht eine hochpräzise Qualitätskontrolle – und ist eine Weltneuheit im Bereich gedämmter Rohrsysteme.
Gesetzliche Anforderungen als Treiber für technologische Weiterentwicklung
Die EU-Trinkwasserrichtlinie 2020/2184 sowie die angepasste deutsche Trinkwasserverordnung schreiben bei Trinkwasserleitungen eine sauerstoffdiffusionsdichte Aluminiumschicht im Innenrohr vor. Diese Metallschicht verhindert allerdings die Durchdringung mit Röntgenstrahlung – und machte damit das etablierte Prüfverfahren bei BRUGG Pipes unbrauchbar.
„Unsere Rohrsysteme wurden bisher inline per Röntgen kontrolliert. Mit der neuen Aluminiumschicht war dieses Verfahren nicht mehr einsetzbar – also mussten wir eine alternative Lösung finden“, so Dr. Jürgen Kress, Global Head of Product Development bei BRUGG Pipes.
Terahertz ersetzt Röntgen – präzise, sicher, zukunftsfähig
In enger Zusammenarbeit mit den Strahlungsexperten des Fraunhofer-Instituts ITWM wurde eine Technologie adaptiert, die unter anderem aus der Automobilindustrie und der Luftsicherheit bekannt ist: Terahertz-Strahlung. Sie ist nicht-ionisierend, gesundheitlich unbedenklich – und ideal geeignet zur berührungslosen, zerstörungsfreien Materialprüfung.
Das neu entwickelte Messgerät besteht aus einem rotierenden Sensor, der das Rohr 50-mal pro Sekunde abtastet. Es erzeugt hochauflösende Echtzeitdaten zur Zentrizität des Innenrohrs sowie zur gleichmässigen Verteilung des Dämmmaterials – auch bei komplexen Mehrleitersystemen.